MOGI – „Intervention zur Steigerung des Konsums von Obst, Gemüse und Milch-produkten von 3 bis 6-jährigen Kindern unter besonderer Berücksichti-gung sozioökonomischer Faktoren“

Gefördert vom Bundesministerium für Gesundheit anlässlich des Europäischen Jahres zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung (2010)

Das Bild zeigt einen fröhlichen, gezeichneten Igel auf dessen stacheligem Rücken zum Beispiel Gurkenscheiben, Oliven und Käsewürfel aufgespießt sind.

Die Voraussetzungen für ein gesundheitsförderndes Essverhalten sind vielfältige Kompetenzen rund ums Essen und Trinken. Dabei ist das Setting Kindergarten günstig, um Verhaltensweisen zu erlernen. In Kindergärten besteht eine große Chance, die richtigen Weichen für einen gesundheitsförderlichen Lebensstil zu stellen, der bis ins Erwachsenenalter hinein prägend ist.

Ernährungsaufklärung und Bewegungsförderung sollten elementare Handlungsfelder in der Gesundheitsförderung und Prävention bei Vorschulkindern sein.

Auf Basis wissenschaftlicher Untersuchungen des Instituts für Ernährungswissenschaften können als erfolgreiche Strategien für Gesundheits- und Ernährungsinterventionen im Kindergarten folgende Ansätze definiert werden:

 

Politik

  • Eine Erweiterung der Ernährungsbildung in Curricula von KindergartenpädagogInnen.
  • Integration von Ernährungsbildung im Kindergarten durch Etablierung von ErnährungswissenschafterInnen ähnlich des SchulärztInnenkonzepts.
  • Ernährungsprogramme basierend auf einem wissenschaftlich anerkannten theoretischen Wirkungsmodell.
  • Ernährungsinterventionen sind erfolgreicher, wenn sie auf Verhältnis- und Verhaltensänderungen ausgerichtet sind.
  • Klare Definition von realistischen Zielen, die sich auf aktuelle und belegbare Problembereiche, wie Karies oder nachteilige Lebensmittelauswahl, beziehen.

 

 

Kindergarten

  • Gesundheitsförderliche Veränderungen des Umfeldes wie Anbieten ungesüßter Getränke oder optimierte Mahlzeitengestaltung.
  • Multidimensionale Interventionen, welche die unterschiedlichen Einflüsse auf das Gesundheitsverhalten, wie familiäre Normen, Ernährungswissen, Zugang zu gesunden Lebensmitteln oder soziales Umfeld berücksichtigen. Daher sollte die soziale und materielle Umwelt eingebunden werden, z. B. Eltern oder Kooperationen innerhalb der Nachbarschaft, wie BäckerInnen, lokalen ExpertInnen und Einrichtungen des Gesundheitswesens.

 

 

KindergartenpädagogInnen

  • Einsatz von Best-practice-Beispielen.
  • Qualitative (z. B. Wissenszunahme) und quantitative (z. B. Zufriedenheit oder kulturelle Akzeptanz mit der Intervention) Evaluierungen von Programmen bzw. Veränderungen, deren Ergebnisse für weitere Strategien genutzt werden.
  • Erfolgreiche Programme sind auf dem physischen und kognitiven Entwicklungsstand der Altersgruppe abgestimmt.

 

Kinder/Eltern

  • Integration der Eltern von der Planung über die Umsetzung bis zur Evaluation.
  • Berücksichtigung der elterlichen Bedürfnisse bei der Planung von Interventionen wie Sprachbarrieren.
  • Förderung des kindlichen Selbstvertrauens und der eigenständigen Entscheidungsfähigkeit.

 

Aufgrund der besonderen Bedeutung des Settings Kindergarten im Rahmen der Ernährungserziehung wurde das europäische Projekt NUTGECS, A Nutrition Guide for Early Childhood Stakeholder, initiiert. Dabei wurde ein Ernährungsguidebook entwickelt, das KindergartenpädagogInnen in der täglichen Arbeit unterstützen soll (kostenlos unter www.nutgecs.eu). Darüber hinaus wurde in Zusammenarbeit mit den Ernährungsprojekt MOGI (Milch-Obst-Gemüse-Interventionsstudie) des Bundesministeriums für Gesundheit ein Best-practice-Beispiel einer Intervention im Kindergarten entwickelt.

Aus dem Projekt heraus wurden ein Modulhandbuch und Bilderbuch für KindergartenpädagogInnen entwickelt.

Das Modulhandbuch gibt Hintergrundinformationen für Pädagoginnen, Spieletipps inklusive Materialien und Anleitungen zur Durchführung, sowie Rezepthinweise.

Auszug aus dem Bilderbuch "MOGI und das Geheimnis der Pyramide des Lebens" (Autorin & Illustratorin: Lisa Poier)

Hinter dem nächsten Hügel bleibt MOGI stehen.

„Ja gibt’s denn so was?“ ruft er erstaunt „Ich sehe eine Paprikakirche mit Karottenturm und Schwammerlhäuser und, und Obstheißluftballons.“

 MOGI traut seinen Augen nicht. 

„Ja, ja die Ballons bringen das frische Obst und Gemüse aus Fructania in die anderen Länder, denn du weißt ja Obst und Gemüse haben viele Stoffe die der Körper braucht. Jeder Bewohner auf Schlaraffia soll jeden Tag fünf Stück Obst und Gemüse essen, das hält sie fit und gibt ihnen Energie!“ erklärt Lilo. 

„Guten Tag“ hören die drei plötzlich eine Stimme neben sich „ich bin Kanina, ich bring gerade eine neue Lieferung an frischem Gemüse nach Cerialia. Wollt ihr mich vielleicht begleiten?“ Natürlich wollen die drei das und eilig machen sich die Vier auf den Weg zum Heißluftballon. 

Das gezeichente Bild zeigt Ballons die aus verschiedenem Obst (Bananen, Melone, Erbeere, Birne, Orange) aufgebaut sind und über Bergen schweben. Im großen Bananenballon  (im Vordergrund) reisen zwei Igel, eine  Giraffe und ein Hase mit einem Fernrohr