GAAS - Projekt zur Förderung der Gesundheitskompetenzen von Jugendlichen, die sich nicht in Ausbildung, Arbeit oder Schulung befinden

Ein Gesundheitsförderungsprojekt in Kooperation mit der FH St. Pölten sowie der Produktionsschule Spacelab und der Mobilen Jugendarbeit Nordrand, gefördert durch den Fond Gesundes Österreich (FGÖ) und Tut Gut.

Bild zeigt das Ausschenken einer Flasche Frizz Tea

Ein Getränk als Tool zur Ernährungskommunikation - Frizztea wurde von den Jugendlichen im Projekt selbstständig entwickelt. Es ist nicht nur selbst ein gesundes Getränk, sondern vermittelt am Etikett auch grafisch aufbereitete Informationen rund ums gesunde Trinkverhalten.

Jugendliche im NEET-Status (= not in education, employment or training) zählen häufig zu sozial benachteiligten und/oder bildungsfernen Bevölkerungsgruppen und sind von gesundheitlicher Chancenungerechtigkeit besonders betroffen. In Österreich, wo dieser Indikator die Altersgruppe der 16- bis 24-Jährigen berücksichtigt, zählten in den Jahren 2006 bis 2011 im Durchschnitt 8,6% (78.000) zu den Jugendlichen im NEET-Status. Da die Jugend eine wichtige Phase darstellt, um positive Veränderungen in Verhaltensweisen zu induzieren und in weiterer Folge chronische Krankheiten zu reduzieren, ist die Steigerung der Ernährungskompetenz gerade in diesem Alter von enormer Bedeutung.

 

Ziele des Projekts

  • Die teilnehmenden Jugendlichen sind nach Projektende in ihren Gesundheits- und Ernährungskompetenzen gestärkt und können ihren Ernährungsalltag aktiv gestalten.
  • Nach Projektende steht ein jugendspezifisches Produkt zur Ernährungskommunikation zur Verfügung.
  • Die teilnehmenden BetreuerInnen haben nach der Lehrgangsteilnahme ein größeres Ernährungswissen und können ihre Organisation gesundheitsförderlicher gestalten.
  • Nach Projektende ist ein ernährungsspezifischer Lehrgang für Personen der außerschulischen Jugendarbeit etabliert.

Intervention/Kommunikationstool interagiert mit Analyse des Gesundheitsverhaltens als Teil des Lehrganges und führt so zu gesteigerter Gesundheitskompetenz

Von der IST-Analyse zur Intervention

Das Projekt GAAS hat zum Ziel, die Gesundheitskompetenz von Jugendlichen, die sich nicht in Ausbildung, Arbeit oder Schulung befinden, zu fördern. Gemäß dem Grundsatz "keine Intervention ohne Diagnose" wurden Maßnahmen zur Förderung der Gesundheitskompetenz an die Bedürfnisse der Jugendlichen angepasst.

Dazu wurden in der ersten Projektphase qualitative (Interviews, Fokusgruppen) und quantitative (Fragebogen) Erhebungen sowie anthropometrische Messungen (Untersuchung von Körpergewicht, -größe, -zusammensetzung) durchgeführt. Aufbauend auf den Ergebnissen der IST-Analyse, wurde im Peer-to-Peer Ansatz eine sechsmonatige Intervention mit den Schwerpunkten Ernährung, Bewegung und mentale Gesundheit gestartet.

Der Peer-to-Peer Ansatz war durch die Integration von Studierenden der Ernährungswissenschaften, der Diätologie und der Physiotherapie sehr erfolgreich. Wissen wurde mittels Bildmaterialien, jugendspezifischer Sprachcodes, Bewegungseinheiten und viel Humor vermittelt.

 

Ein Getränk als Tool zur Ernährungskommunikation

Als besonders nachteilig stellten sich Mahlzeitenfrequenz, hoher Fast-Food Konsum und das Trinkverhalten der Jugendlichen heraus. So werden z.B. Limonaden und Energydrinks sehr häufig konsumiert. Demgegenüber steht ein zu geringer Gemüse- und Obstverzehr. Aufgrund dieses verbesserungswürdigen Ernährungsverhaltens und des großen Interesses seitens der Jugendlichen wurde die Idee geboren, ein gesundheitsförderliches Getränk zu entwickeln, das zum Transport von Ernährungsinformation genutzt werden soll. So können wichtige Informationen zum gesunden Trinkverhalten leicht verständlich und unterhaltsam mittels Infografiken an Jugendliche weitergegeben werden: "Frizztea", ein Getränk auf Teebasis, mit dem besonderen Etikett wurde im Frühling 2017 der Öffentlichkeit präsentiert.

 

Lehrgang zur Jugend-ErnährungsmentorIn (8 ECTS)

Da Personen im sozialintegrativen Bereich der außerschulischen Jugendarbeit als wichtige Vertrauenspersonen von Jugendlichen immer wieder mit gesundheitsbezogenen Fragen, insbesondere zur Ernährung, konfrontiert sind, wurde zur Förderung der Nachhaltigkeit ein Zertifikatslehrgang zum/zur Jugend-ErnährungsmentorIn entwickelt, der im März 2017 erstmals als Pilotlehrgang startete. Der Lehrgang wird ab März 2018 als kooperativer Zertifizierungslehrgang der Universität Wien, dem Department für Ernährungswissenschaften und der Fachhochschule St. Pölten GmbH, dem Institut für Gesundheitswissenschaften angeboten.

https://www.fhstp.ac.at/de/studium-weiterbildung/gesundheit/jugend-ernaehrungsmentorin

Weiterführende Informationen sind auf der Projektwebsite zu finden!

Gruppenbild GAAS