Einblick in unsere Schulreihe...

1. Teil unserer Schulreihe

Einblicke in die Vielfalt der Unterrichtspraxis HÖE

Auf Basis von Erfahrungsberichten von Studierenden, Mentor*innen und Lehrenden des Faches möchten wir im Laufe des Jahres die Reihe "Einblicke in die Vielfalt der Unterrichtspraxis HÖE" vorführen und Schulformen vorstellen, in denen das Unterrichtsfach Haushaltsökonomie und Ernährung unterrichtet wird. Dabei werden ausgewählte, erprobte Unterrichtsmaterialien aus der Ernährungs-, Verbraucher*innen- und Gesundheitsbildung diverser Sekundarschularten präsentiert.

Den Beginn macht die Inklusion in der Ernährungs- und Verbraucherbildung. 

Wie können ernährungsphysiologische Grundlagen in einem inklusiven Lehr-Lernzugang in Bildungs-einrichtungen der Allgemeinbildung vermittelt werden?

 Mit viel Kreativität, Engagement und didaktisch-methodischer Expertise erstellt Denise Blaukovics kompetenzorientierte Unterrichtsmaterialien in der VU Praxis der Unterrichtsgetaltung im Fachbereich Ernährungswissenschaften und gestaltet und erprobt inklusive Lernsettings für ihre Schüler*innen.  

Sie ist Masterstudentin im UF Haushaltsökonomie & Ernährung und Inklusiver Pädagogik an der Universität Wien sowie Lehrkraft an einer Allgemeinen Sonderschule (ASo) und Sonderschule für geistig beeinträchtigte Lernende.  

Herausfordernd in der Planung für das Unterrichtsfach 'Ernährung und Haushalt' im inklusiven Setting ist vor allem die große Vielfalt der Fähigkeiten und Fertigkeiten der Lernenden, die es zu berücksichtigen gilt. Materialien sollen, angepasst am persönlichen Entwicklungsstand, die Potentiale der Schüler*innen fördern und stärken. Unterrichtsmaterialien im Unterrichtsfach 'Ernährung und Haushalt' im ASo-Bereich regen neben dem fachlichen Kompetenzerwerb auch die Sprachproduktion an und/ oder unterstützen die nonverbale Kommunikation mit Bildern.

Denise Blaukovics zeigt mit dem abgebildeten Material auf, wie etwa mit bildreichen Zuordnungskarten Nährstoffe spielerisch mit Lebensmitteln in Verbindung gebracht werden können. 

 

Foto: Denise Blaukovics

2. Teil unserer Schulreihe

(c) J. Wininger

"Ernährung & Haushalt in der Mittelschule: Nähe zur Lebenswelt und Berufsorientierung"

Das UF Ernährung & Haushalt in der Mittelschule – ein Schulfach voller lebensweltbezogenem Wissen, Geschmackserlebnisse und kreativer Herausforderungen! Im Mittelpunkt stehen die Vermittlung von grundlegendem Wissen und der Erwerb von Kompetenzen rund um eine nachhaltige und bedarfsgerechte Ernährung, eine an Gesundheit und Nachhaltigkeit orientierte Lebensmittelauswahl, Haushaltsbudgetplanung und -führung, ökonomischer Einsatz von Küchengeräten – in Verknüpfung mit der fachpraktischen Umsetzung in der Lernküche. Von der Verkostung, über die Zubereitung einfacher, gesunder Snacks bis hin zu raffinierten, nachhaltigen und bedarfsgerechten Mahlzeiten kann, je nach Lernziel, alles dabei sein.

Die am aktuellen Stand der Fachdidaktik als Wissenschaft orientierte Entwicklung der Lernsettings zum Erwerb dieses Wissens und dieser Kompetenzen ist eine komplexe fachdidaktische Aufgabe, die umfassende Professionskompetenz und Kreativität erfordert. Fachlehrpersonen müssen nicht nur sprachliche Barrieren überwinden, sondern auch das Classroom Management klar organisieren, um konzentriertes, kompetenzorientiertes und sicheres Arbeiten zu ermöglichen. Dabei können moderne Technologien wie Smartboards und Apps für saisonale, nachhaltige Rezepte eine hilfreiche Unterstützung sein.

Eine besondere Herausforderung in der Mittelschule ist die knappe Zeitressource. Hier ist neben einem geschickten Zeitmanagement insbesondere die Entwicklung kompetenzorientierter Lernaufgaben gefragt, um Theorie und Praxis sinnvoll und exemplarisch zu verknüpfen. Auch die Budgetplanung erfordert kreative Lösungen, um den sozioökonomischen Hintergrund der Schüler*innen zu berücksichtigen und auch bei begrenzten Ressourcen eine an Gesundheit und Nachhaltigkeit orientierte Planung und Umsetzung des Essalltags zu fördern.

Am Ende steht das Bildungsziel: Kompetenzen für eine an Gesundheit und Nachhaltigkeit orientierte Alltagsbewältigung fördern, Selbstständigkeit in der Lebensführung anbahnen, berufliche Orientierung bieten. Vielleicht entdeckt der ein oder andere Schüler oder die ein oder andere Schülerin hierbei auch eine Leidenschaft für die kreativen Tätigkeiten in Gastronomie oder Tourismus!

3. Teil unserer Schulreihe

Schulreihe "Das Unterrichtsfach HÖE in den Sekundarschularten" – Fortsetzung Fachmittelschulen: Polytechnische Schulen

An den Fachmittelschulen/Polytechnischen Schulen erweitern Schüler*innen ihre Kompetenzen sowohl für ihre persönliche Entwicklung als auch für ihre berufliche Zukunft. Dabei wird in den Bereichen Tourismus (TOU) sowie Wirtschaft und Ökologie (WÖ) besonderer Wert auf die Vermittlung grundlegender Kenntnissen zur Förderung eines gesundheitsförderlichen und nachhaltigen Lebensstils gelegt. Die Fachlehrkräfte berücksichtigen die Unterschiede in Vorwissen und Leistungsstand der Schüler*innen und passen den Unterricht entsprechend an. Im Fachunterricht erwerben die Lernenden die Fähigkeit, das eigene Essverhalten kritisch zu reflektieren und ein Verständnis für den Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit zu entwickeln. Im fachpraktischen Unterricht in den Lehrküchen werden grundlegende Arbeitstechniken der Nahrungszubereitung, ein nachhaltiger Umgang mit Lebensmitteln sowie Umgangsformen erlernt. Darüber hinaus erwerben die Schüler*innen auch berufsspezifische Kompetenzen, ausgerichtet auf Gastronomie und Tourismus. Teamarbeit und Verantwortungsübernahme werden gefördert. In WÖ wird der Fokus auf eine nachhaltige Lebensweise gelegt. Die Schüler*innen arbeiten an praktischen Problemstellungen, um Lösungen für den Alltag zu entwickeln. Diskussion und Reflexion über Bedeutung.

4. Teil unserer Schulreihe

Das Unterrichtsfach Haushaltsökonomie und Ernährung in einer AHS.

Das Fach Haushaltsökonomie & Ernährung ist Profilfach in wirtschaftskundlichen Realgymnasien (kurz WIKU, AHS, SEK II).   Im Unterrichtsfach HÖE erwerben Schüler*innen Wissen und praxisnahe Fähigkeiten für ihren Alltag. Es werden ihnen auch zukünftige Berufsperspektiven aufgezeigt. Zudem bietet HÖE eine einzigartige Gelegenheit, grundlegende Kompetenzen in Ernährung, Gesundheit, Nachhaltigkeit und Verbraucher*innenbildung zu erwerben. Als Unterrichtsfach zeichnet es sich besonders auch durch seine Verknüpfungsmöglichkeiten mit anderen Schulfächern aus.  Die Schüler*innen haben die Möglichkeit, Wissen und Kompetenzen aus Fächern wie Biologie, Geografie, Chemie, Physik und Sport mit ihrer Alltagswelt zu verknüpfen.  

Als didaktische Besonderheiten des Faches an einer AHS sehen Fachlehrkräfte insbesondere die Herstellung des Lebensweltbezugs, das Fördern von Selbsttätigkeit und Selbstwirksamkeit bei den Lernenden sowie interkulturelles Lernen und die Vernetzung von Wissensbeständen. Der Einsatz moderner Medien und Technologien im HÖE-Unterricht ermöglicht Lernen im Kontext von Digitalität und fördert den kritischen Umgang mit sozialen Medien, in denen die Themenkomplexe "Ernährung" und „Konsum“ stark vertreten sind. Hierbei wird ein besonderer Fokus auf Ernährungstrends gelegt.  

Ein wesentliches Bildungsziel ist es, Schüler*innen zu vermitteln, dass nachhaltige Ernährung und Gesundheit Hand in Hand gehen und dass unser Konsumverhalten direkten Einfluss auf die Umwelt hat. Letztendlich trägt das Fach HÖE dazu bei, Kompetenzen für einen gesundheitsförderlichen und nachhaltigen Lebensstil zu entwickeln.   Aus Sicht der unterrichtenden Lehrpersonen wäre es wünschenswert, die zentrale Bedeutung des Unterrichtsfaches für die individuelle Lebensführung und die Gesellschaft noch mehr bekannt zu machen.

Wir bedanken uns herzlich bei Mag.a Zerobin, Mag.a Pichler und Mag.a Fröhlich vom GRG 15 (Kooperationsschule der Universität Wien) für die wichtigen Einblicke in die Unterrichtspraxis des Faches an einer AHS, die diesem Text zu Grunde liegen.