Im Laufe des letzten Jahrhunderts ist die durchschnittliche Lebenserwartung in Österreich und vielen anderen Ländern deutlich gestiegen. Altern geht mit einem breiten Spektrum physiologischer Veränderungen einher, die den gesamten Körper betreffen und häufig dessen normale Funktionen einschränken. Trotz intensiver Forschungsanstrengungen in den letzten Jahrzehnten sind die molekularen Mechanismen, die an den altersbedingten Organveränderungen beteiligt sind, noch nicht vollständig geklärt, und es fehlt an Präventionsstrategien. Die Ergebnisse mehrerer Studien deuten darauf hin, dass das Altern mit Veränderungen der Darmbarrierefunktion einhergeht und dass es in der Folge zu einem vermehrten Übertritt bakterieller Toxine kommt. Diese könnten zum sogenannten Inflammaging" beitragen, einer subklinischen Entzündung, die bei älteren Menschen häufig zu beobachten ist, selbst wenn keine offensichtlichen Infektionen vorliegen. Das Ziel des geförderten Forschungsprojekts ist es Mechanismen, die an den altersbedingten Veränderungen der Darmbarriere beteiligt sind, zu identifizieren und ihre Rolle in den alternsbedingten Veränderungen des Darms zu untersuchen. Die im Rahmen des Projekts identifizierten molekularen Mechanismen sollen einerseits dazu betragen das Verständnis über die altersbedingten Veränderungen des Darms zu erhöhen, aber auch dazu beitragen, neue Angriffspunkte zu finden, um das Auftreten von Darmbarrierestörungen bei alternden Menschen und damit die Entwicklung von Entzündungen zu verhindern.