Forschungsschwerpunkt
Altern und degenerative Veränderungen
Weltweit nimmt die Zahl der älteren Menschen stetig zu, und es wird prognostiziert, dass im Jahr 2050 die Zahl der über 60-Jährigen die der unter 15-Jährigen übersteigen wird. Darüber hinaus deuten die Ergebnisse des Global Burden of Disease Report 2021 darauf hin, dass mit zunehmendem Alter die Wahrscheinlichkeit steigt, an Krankheiten wie Alzheimer und Stoffwechselkrankheiten zu erkranken. Der Alterungsprozess kann mit funktionellen Beeinträchtigungen von Zellen, Geweben und Organen, aber auch Veränderungen des Immunsystems einhergehen, die schließlich zum Tod führen. Die Mechanismen, die dem gesunden Altern unterliegen und hierbei vor allem der Einfluss der Ernährung, sind bisher nicht abschließend geklärt.
Forschungsprojekt
Interaktion von Nahrungsinhaltsstoffen, Alkohol und der Darmbarriere
Wir untersuchen, wie Nahrungsinhaltsstoffe und Alkohol die Funktion der Darmbarriere beeinflussen und welche Rolle diese Veränderungen bei der Entstehung der MASLD und der ALD spielen. Besonders betrachten wir die Interaktion von Darm und Leber sowohl in der Entstehung der ALD und MASLD als auch altersassoziierte degenerative Leberveränderungen.
Forschungsschwerpunkt
Metabolische Dysfunktion-assoziierte steatotische Lebererkrankung (MASLD) und Alkohol assoziierte Lebererkrankung (ALD)
Die MASLD, die bis vor kurzem noch als NAFLD bezeichnet wurde, sowie die ALD stellen weltweit eine wachsende Belastung für die Gesundheitssysteme dar. Studien weisen darauf hin, dass komplexe Wechselwirkungen zwischen Stoffwechselprozessen, Entzündungen, Alterungsmechanismen und dem Immunsystem eine zentrale Rolle in der Entstehung der MASLD spielen. Die Prävalenz von MASLD ist von weltweit etwa 25 % (1990–2006) auf 38 % (2016–2019) gestiegen, wobei Menschen mit Übergewicht oder Typ-2-Diabetes besonders betroffen sind (Younossi et al., 2023).
Alkohol assoziierte Lebererkrankungen tragen ebenfalls erheblich zur Krankheitslast bei: Laut dem Global Status Report on Alcohol and Health 2024 der WHO sind jährlich etwa 2,6 Millionen Todesfälle auf Alkoholkonsum zurückzuführen, was 4,7 % aller weltweiten Todesfälle ausmacht. Ein bedeutender Anteil dieser Todesfälle ist auf alkoholbedingte Lebererkrankungen wie Zirrhose und Leberkrebs zurückzuführen, wobei Männer deutlich häufiger betroffen sind als Frauen. Trotz intensiver Forschung sind die molekularen Mechanismen der Entstehung der MASLD als auch der ALD bisher noch nicht vollständig geklärt.
Forschungsprojekt
Alterungsprozesse und altersbedingte Leberschäden
Altern geht häufig mit einem Funktionsverlust der Leber und anderen Organen einher, begleitet von chronischen Entzündungen (Inflamm-Ageing) und immunologischen Veränderungen. Unsere Forschung zielt darauf ab, die Rolle von bakteriellen Endotoxinen und Toll-like-Rezeptoren in diesen Prozessen zu entschlüsseln und altersbedingte Leberschäden besser zu verstehen.
Forschungsschwerpunkt
Ernährung und Immunantwort
Nicht erst seit der SARS-CoV2-Pandemie ist die Interaktion von Ernährung und Immunantwort in den Fokus gerückt. Neben viralen Infekten führen nach wie vor auch bakterielle Infektionen zu Todesfällen. Ergebnisse unserer eigenen sowie weiterer Studien zeigen, dass die Ernährung und vor allem sekundäre Pflanzenstoffe, zum Beispiel aus Hopfen, aber auch aus anderen Pflanzen, das Immunsystem beeinflussen und die durch bakterielle Substanzen ausgelöste Entzündungsantwort verändern können. Wie verschiedene Ernährungsmuster und Nahrungsbestandteile das Immunsystem modulieren und so den Infektionsverlauf beeinflussen, ist bisher nicht abschließend geklärt.
Forschungsprojekt
Hopfen-Inhaltsstoffe und das Immunsystem
Hopfen enthält bioaktive Substanzen mit potenziell entzündungshemmenden und immunmodulierenden Eigenschaften. Wir analysieren deren Wirkung auf das Immunsystem und untersuchen ihre Anwendungsmöglichkeiten zur Prävention und Therapie metabolischer Erkrankungen sowie zur Regulierung von Entzündungsprozessen.